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BSI Forum : IT-Sicherheitsanforderungen in neuer Dimension : Das digitale Kompendium auf kollaborativer Versionsverwaltungsplattform

Der Schutz sensibler IT-Infrastrukturen ist essenziell für die Sicherheit von Behörden und Unternehmen. Die grundlegenden abstrakten Anforderungen des Grundschutz++ bilden eine fundierte Basis für Sicherheitsanforderungen aller Art, doch die praktische Umsetzung bleibt oft eine Herausforderung.

Lesezeit 3 Min.

In einer digitalen Zukunft möchte das BSI den Stand der Technik automatisiert und dynamisch bereitstellen – als verifizierte Plattform, die spezifische Anforderungen in konkrete Maßnahmen übersetzt. Doch bevor es dazu kommt, braucht es eine breite Beteiligung der Community, um den Stand der Technik gemeinsam zu definieren und weiterzuentwickeln.

Die Vorteile liegen dabei auf der Hand:

  • Transparenz: Alle Interessierten, von Behörden über Unternehmen bis hin zur Forschung, können die Inhalte einsehen und sich aktiv einbringen.
  • Mitgestaltung: Die Community kann Verbesserungsvorschläge einreichen, Diskussionen anstoßen und auf neue Herausforderungen reagieren.
  • Dynamik: Sicherheitsanforderungen können flexibler und schneller an aktuelle Bedrohungslagen angepasst werden.
  • Innovationskraft: Durch den offenen Austausch entstehen neue Ideen für Sicherheitsmaßnahmen und Best Practices.

Diese Vorstufe legt den Grundstein für eine gemeinsam entwickelte Definition des Stands der Technik, die nicht nur auf regulatorischen Vorgaben basiert, sondern auch die Erfahrungen und Bedürfnisse aus der Praxis berücksichtigt.

Vision

Stellen wir uns eine Zukunft vor, in der Anforderungen aus der Stand-der-Technik-Bibliothek nicht mehr mühsam interpretiert, sondern systematisch verarbeitet werden.

Vier Modifikatoren für eine zukünftige automatische Generierung von Maßnahmen, Konfigurationen und Handlungsempfehlungen aus der Bibliothek zum „Stand der Technik“

Ein intelligentes System soll auf Basis von vordefinierten Kriterien, Kategorien und Key-Performance-Indicators (KPIs – Schlüsselkennzahlen) automatisch geeignete Sicherheitsmaßnahmen, Konfigurationen und Handlungsempfehlungen generieren – und das abgestimmt auf: Einsatzszenarien, Produktkategorien, Sicherheitsniveaus sowie den Blickwinkel der Anwendenden.

Durch die Kombination aus standardisierten Sicherheitsanforderungen und automatisierter Verarbeitung ließen sich Maßnahmen und Umsetzungsanweisungen maßgeschneidert und effizient ableiten.

Umsetzung: KI-gestützte Ableitung von Sicherheitsmaßnahmen

Um diese Vision zu realisieren, möchte das BSI KI-gestützte Systeme einsetzen, die:

  • Anforderungen aus der Stand-der-Technik-Bibliothek analysieren und in eine strukturierte Wissensbasis überführen,
  • relevante Sicherheitsmaßnahmen und Konfigurationen identifizieren, basierend auf bestehenden Best Practices und aktuellen Marktlösungen,
  • produktspezifische Implementierungsvorgaben generieren, die direkt auf real existierende Hard- und Software angewendet werden können, sowie
  • automatisierte Prüfmechanismen bereitstellen, die Konfigurationen auf Einhaltung des Stands der Technik validieren.

BSI-Portal als zentrale Plattform

Langfristig soll das BSI-Portal als zentrale Plattform dienen, um den Stand der Technik in der Cybersicherheit zu präsentieren und zu vermitteln. Es ist beabsichtigt, dass sich das Konzept des Stands der Technik als ein dynamisches, interaktives Element im Portal manifestiert.

Mit dieser Plattform sollen die verifizierten Sicherheitslösungen für Bund und Länder bereitgestellt werden, damit diese leicht zugänglich sind und einheitliche Standards aufrechterhalten können. Darüber hinaus soll das Produkt frei verfügbare Maßnahmenempfehlungen für Unternehmen und Organisationen liefern, um ihnen dabei zu helfen, ihre Sicherheitsanforderungen effizient zu erfüllen.

Für spezifische Sicherheitsanforderungen bieten Drittanbieter-Dienste eine breite Palette von Lösungen an, die im BSI-Portal gesammelt und aufgelistet werden. Dies ermöglicht es Unternehmen und Organisationen, schnell und einfach zu den passenden Lösungen zu gelangen.

Eine weitere wichtige Funktionalität werden automatisierte Updates zum Stand der Technik sein: Hierdurch sollen immer aktuelle Lösungen angeboten werden, damit Unternehmen und Organisationen auf dem neuesten Stand sind und ihre Sicherheitsanforderungen effektiv erfüllen können.

Digitaler Sicherheitsstandard – gemeinsam gestaltet

Die Kombination aus strukturierten Sicherheitsanforderungen, automatisierter Umsetzung und KI-gestützter Analyse wird den „Stand der Technik“ von einem statischen Regelwerk zu einer dynamischen, anwendungsnahen Sicherheitsplattform transformieren. Doch bevor diese Zukunft Realität wird, müssen die Grundlagen gelegt werden – und das geht nur gemeinsam.

Deshalb ist es entscheidend, das Kompendium des Grundschutz++ offen bereitzustellen und die Community aktiv einzubinden. Nur durch die Beteiligung von Expertinnen und Experten aus Verwaltung, Wirtschaft und Forschung kann ein praxisnaher und belastbarer Stand der Technik entstehen. Behörden, Unternehmen und IT-Verantwortliche werden direkt von präzisen, überprüfbaren und sofort umsetzbaren Sicherheitsmaßnahmen profitieren und der Grundschutz++ würde eine neue, digitale Dimension erreichen.

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