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RCS-Messaging wird sicherer : GSMA führt plattformübergreifende Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ein

Die GSM Association (GSMA) hat offiziell ihre Unterstützung für Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (E2EE) im Rich-Communications-Services-(RCS)-Protokoll bekannt gegeben. Damit erhalten plattformübergreifende Nachrichten zwischen Android und iOS einen dringend benötigten Sicherheitsboost.

Lesezeit 2 Min.

Die GSMA hat neue technische Richtlinien für das Rich-Communications-Services-(RCS)-Protokoll vorgestellt. Diese legen fest, wie Nachrichten durch Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (E2EE) geschützt werden können. Dafür wird das Messaging Layer Security (MLS)-Protokoll verwendet, das in der aktualisierten RCS Universal Profile 3.0-Spezifikation integriert ist. Diese Neuerung soll die Sicherheit von RCS-Nachrichten erheblich verbessern, insbesondere bei der plattformübergreifenden Kommunikation zwischen verschiedenen Anbietern und Geräten.

„Die neuen Spezifikationen legen fest, wie MLS in RCS integriert wird“, erklärt Tom Van Pelt, technischer Direktor der GSMA. „Dadurch bleiben Nachrichten und Dateien während der Übertragung sicher und geschützt.“

RCS wird erster großer Messaging-Dienst mit plattformübergreifender Verschlüsselung

Mit der neuen Technologie wird RCS bald der erste große Messaging-Dienst sein, der eine interoperable Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zwischen verschiedenen Anbietern und Apps unterstützt.

Bisher verwendet Google für RCS in der Android-Nachrichten-App das Signal-Protokoll, um fehlende Verschlüsselungsmaßnahmen auszugleichen. Allerdings gilt diese Sicherheit nur für Nachrichten innerhalb der App – Kommunikation mit iOS-Usern oder anderen RCS-Apps bleibt ungeschützt.

Strategischer Hintergrund: Apple und RCS in iOS 18

Seit sechs Monaten entwickelt die GSMA eine erweiterte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (E2EE) für RCS-Nachrichten, um die Sicherheit der plattformübergreifenden Kommunikation zu verbessern. Dieser Schritt steht in direktem Zusammenhang mit Apples Ankündigung, RCS in iOS 18 zu integrieren. Ziel ist es, eine einheitliche, sichere Messaging-Lösung zu schaffen, die sowohl auf Android- als auch iOS-Geräten funktioniert.

Google treibt Einführung von MLS voran

Google hatte bereits im Juli 2023 angekündigt, MLS und die Open-Source-Implementierung des Standards in seinen Nachrichtendienst zu integrieren.

„RCS ermöglicht weiterhin viele praktische Funktionen für Android- und iOS-Nutzer, darunter Gruppenchats, das Teilen hochauflösender Medien sowie Lesebestätigungen und Tippindikatoren“, so Van Pelt.

Google bekräftigt seine Verpflichtung zu sicherem Messaging: „Unsere Nutzer profitieren seit Jahren von Ende-zu-Ende-verschlüsselten RCS-Nachrichten. Die neuen GSMA-Spezifikationen sind ein großer Schritt, und wir arbeiten eng mit der Branche zusammen, um diese Sicherheitsmaßnahmen so schnell wie möglich für alle plattformübergreifenden RCS-Nachrichten bereitzustellen.“

Was ist RCS?

Rich Communication Services (RCS) ist der moderne Nachfolger der SMS. Der Standard wurde von der Mobilfunkbranche entwickelt, um Funktionen bereitzustellen, die man bisher nur aus Messengern wie WhatsApp oder iMessage kennt – darunter Gruppenchats, Lesebestätigungen, das Teilen von Fotos in hoher Auflösung sowie Emojis oder Standortfreigaben. RCS funktioniert über die Mobilfunknummer und ist tief in Androids Nachrichten-App integriert. Mit der geplanten Unterstützung in iOS 18 wird RCS erstmals systemübergreifend zwischen Android- und Apple-Geräten nutzbar – künftig sogar verschlüsselt.

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